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Es ist kalt im Zelt. 9 Grad zeigt die Wetter-App an, es ist 5:30. Die Nacht war etwas unbequem auf der Isomatte – aber ein wenig Abenteuer soll ja dazugehören. Die Sonne ist aufgegangen, und wärmt uns wieder auf. Zum Frühstück essen wir Peanut Jelly Toast – Erdnussbutter und Marmelade zusammengeklappt. 

Danach entscheiden wir uns nach Leadville zu fahren, die höchst gelegene Stadt der USA. Dort ist die Hauptstraße beflaggt, einige Leute sitzen in Stühlen am Straßenrand und warten auf die Parade zum 4. Juli – heute ist Nationalfeiertag in den USA. Wir parken in einer Seitenstraße und suchen uns ebenfalls ein Plätzchen am Straßenrand. Die Menschen tragen die Farben der USA auf T-Shirts, kleine Kinder mit Feuerwehrhüten und sogar Hunde sind „geschmückt“. 

Zuerst fahren Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen mit lauten Sirenen vorbei. Darunter auch alte Fahrzeuge, hunderte Menschen jubeln den Einsatzkräften zu. Alle möglichen Fahrzeuge fahren vorüber, vom aufgemotzten Truck, über ATVs, über Oldtimer bis hin zu einem Opa im fahrenden Rollstuhl. Die Kinder sammeln die Süßigkeiten auf, die ihnen wie Kamelle zugeworfen werden. Auch Esel uns Lamas ziehen an der Menge vorüber. Ein buntes Treiben, das wir miterleben dürfen. Zum Schluss fliegen tatsächlich noch zwei Düsenjäger im Tiefflug über die Stadt.

Anschließend gehen wir einkaufen, Käse und Putenbrust für Sandwiches, Müllbeutel und extra lange Marshmallow-Spieße. Und Wasser. Das kommt auch von oben, als wir aus dem Supermarkt rauskommen. Der kurze, heftige Schauer ist aber schnell vorbei. Im Ice Palace Park warten snacken wir etwas in einer offenen Hütte. Die Sonne kommt wieder raus und wir füllen unsere Trinkblasen und schmieren Sandwiches für die Wanderung, die uns Mike gestern empfohlen hat. Vorher tanken wir noch kurz, und kaufen neues Brennholz und Eis für die Kühlbox.

Als wir am Wanderparkplatz in der Nähe unseres Zeltplatzes ankommen, ziehen erneut bedrohlich dunkle Wolken auf. Wir warten erst noch etwas ab, dann entscheiden wir aber, loszugehen. Ein Amerikaner auf dem Parkplatz rät uns den 6,5 km langen Rundweg zunächst entlang der Sandpiste zu laufen, auf der auch Allradfahrzeuge fahren dürfen und können, wie wir merken. Die Strecke ist staubig, und es geht stellenweise steil bergauf. Wir alle merken bei der Anstrengung, dass die Luft dünn ist hier oben auf 3000 Metern Höhe. Die Steigungen machen uns ganz schön zu schaffen, wir machen immer wieder Pausen, gehen langsam. Ein paar dicke Tropfen von oben treffen uns. Zum Glück können wir jeder jederzeit einen Schluck aus der Trinkblase nehmen, die jeder im Rucksack mit sich trägt.

Erik und Hannes gehen zu schnell voraus, so wie sie es auf anderen Wanderungen gewohnt sind, merken dann aber auch, dass man schlechter Luft bekommt. Wir machen eine längere Pause, sind kurz vor dem Umdrehen. Wir haben gerade die Hälfte des Aufstieges geschafft. Hannes kämpft sich durch und wir auch. Auf meiner All Trails App können wir genau verfolgen, wo wir auf der Strecke sind, wie weit es noch ist bis zum höchsten Punkt. Trotz der Anstrengung bewundern wir den Espenwald, durch den wir laufen. Alle paar Höhenmeter blühen anderen Blumen am Wegesrand, und ab einer bestimmten Höhe stechen uns Mücken. An einer Stelle überqueren wir einen Gebirgsbach über Baumstämme, das ist cool.

Nach drei Kilometern Strecke und 260 Höhenmetern haben wir unseren höchsten Punkt erreicht. Wir essen unsere Sandwiches, als wieder ein paar dicke Tropfen von oben auf uns fallen. Der Rückweg ist ein schmaler Pfad, abwechslungsreich, so wie man sich wohl einen Bergpfad in den Rockies vorstellt. Es ist eine Teilstrecke des Continental Divide Trail. Über Stock und Steine verläuft der Pfad bergab, wieder durch Espenwälder, dann vorbei an Nadelbäumen, dann an Sagebrush (Wüstenbeifuß oder Wüstensalbei). Dabei haben wir immer wieder fantastische Ausblicke auf die Twin Lakes mit den weiß gepuderten Bergspitzen um uns herum. Bergab geht es deutlich leichter mit dem Atmen und nach drei Stunden kommen wir wieder am Parkplatz an. Wir stimmen alle überein, dass es sich gelohnt hat durchzuhalten.

Vom Zeltplatz aus laufen wir ca. 300 Meter über eine Anhöhe bis zum Ufer der Twin Lakes. Das Wasser ist ziemlich kalt, mehr als nur mit den Füßen kurz rein ist nicht drin. Über die Bergspitzen sehen wie ein Gewitter heranziehen und gerade als wir unser Auto erreicht haben, fängt es an zu schütten. Nach kurzer Zeit ist alles vorbei und wir machen uns Spaghetti-Os zum Abendessen, danach wärmen wir erst die Marshmallows am Lagerfeuer und dann uns.

Beim Abendessen können wir ein kleines Erdhörnchen beobachten, wie es ebenfalls Grashalme zum Abendessen frisst. Von diesen Tieren haben wir schon einige in Denver am Straßenrand gesehen, und auch hier können wir einige entdecken. Sie stellen sich auf wie Erdmännchen. Das Erdhörnchen lässt mich bis auf 1,5 m heran, so dass ich ein tolles Portrait von ihm knipsen kann. Außerdem flitzen kleine Streifenhörnchen über den Zeltplatz, genauso wie Eichhörnchen.



Happy 4th of July hike

It’s cold in the tent. 48 degrees shows the weather app, it’s 5:30 am. The night was a bit uncomfortable on the sleeping pad – but a little adventure should be part of it. The sun has risen, and warms us up again. For breakfast we eat Peanut Jelly Toast – peanut butter and jelly folded together. 

Afterwards, we decide to drive to Leadville, the highest town in the US. There the main street is flagged, some people are sitting in chairs on the side of the road waiting for the 4th of July parade – today is National Day in the USA. We park in a side street and also look for a place at the roadside. People wear the colors of the USA on T-shirts, small children with fire hats and even dogs are „decorated“. 

First, police, fire trucks and ambulances drive by with loud sirens. Among them also old vehicles, hundreds of people cheer the emergency forces. All kinds of vehicles drive by, from souped-up trucks, to ATVs, to vintage cars, to a grandpa in a moving wheelchair. The children collect the sweets that are thrown to them like camels. Donkeys and llamas also pass by the crowd. A colorful hustle and bustle that we are allowed to witness. At the end, two jet fighters actually fly low over the city.

Afterwards we go shopping, cheese and turkey breast for sandwiches, garbage bags and extra long marshmallow skewers. And water. That comes from above, too, as we exit the supermarket. But the short, heavy shower is over quickly. At the Ice Palace Park we snack a bit in an open hut. The sun comes out again and we fill our hydration bladders and make sandwiches for the hike that Mike recommended yesterday. Before that we fill up with gas and buy new firewood and ice for the cooler.

When we arrive at the parking lot near our campground, dark clouds are gathering again. We wait a bit, but then we decide to leave. An American at the parking lot advises us to walk the 6.5 km long loop trail first along the sandy track, on which also four-wheel drive vehicles are allowed and can drive, as we notice. The track is dusty and it goes steeply uphill in places. We all notice with the effort that the air is thin up here at 3000 meters. The inclines make us quite a bit of work, we take breaks again and again, walk slowly. A few thick drops from above hit us. Fortunately, we can each take a sip at any time from the hydration bladder that we each carry in our backpacks.

Erik and Hannes go too fast ahead, as they are used to on other hikes, but then also notice that one gets worse air. We take a longer break, are about to turn around. We have just completed half of the ascent. Hannes fights his way through and so do we. On my All Trails app, we can track exactly where we are on the trail, how far it is to the highest point. Despite the effort, we admire the aspen forest through which we run. Every few meters of altitude, other flowers bloom on the side of the trail, and mosquitoes start biting us at a certain altitude. At one point we cross a mountain stream over tree trunks, which is cool.

After three kilometers of trail and 260 meters of altitude we have reached our highest point. We eat our sandwiches when again some thick drops fall on us from above. The way back is a narrow trail, varied, like you probably imagine a mountain trail in the Rockies to be. It is a section of the Continental Divide Trail. Over hill and dale the trail runs downhill, again through aspen forests, then past conifers, then sagebrush (desert mugwort or desert sage). All the while we have fantastic views of Twin Lakes with the white powdered mountain peaks around us. Downhill it is much easier to breathe and after three hours we arrive back at the parking lot. We all agree that it was worth holding out.

From the campground we walk about 300 meters over a hill to the shore of Twin Lakes. The water is quite cold, more than only with the feet briefly purely is not in it. Over the mountain tops we see a thunderstorm approaching and just as we reached our car, it starts to pour. After a short time everything is over and we make us spaghetti-Os for dinner, then we warm first the marshmallows on the campfire and then us.

At dinner we can observe a small ground squirrel, how it also eats blades of grass for dinner. We have already seen some of these animals in Denver on the roadside, and we can also spot some here. They line up like meerkats. The ground squirrel lets me approach up to 1.5 m, so that I can take a great portrait of him. In addition, small chipmunks flit across the campground, just like squirrels.

[translated with DeepL]

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