Auf Ellis Island vor New York landete vor 100 Jahren Friedlieb Bierwas. Ein 17-jähringer Junge aus Geisweid, konnte kein Englisch, mit 40 Dollar. Das war genau am 15. Juli 1923. Er schlug sich durch und schaffte es, im Land der Träume Fuß zu fassen. Heute sind wir unterwegs nach Ellis Island, zusammen mit den Nachfahren. Fran, Zwillingschwester von Richard, und Schwester von Liz, fährt mit, genauso wie Keith, Joel und Skyler. Liz fährt unterdessen mit Julia zum Arzt, weil keine Besserung in Sicht ist. Sie bekommt Antibiotika – hoffentlich wirkt das schnell und gut, damit sie nicht noch mehr verpasst.



Nach mehr als einer Stunde Fahrt biegen wir auf den Parkplatz des Liberty Park ein, von hier aus setzen wir mit der Fähre vom Ufer New Jerseys über. Natürlich nicht bevor wir einem Zelt die Sicherheitskontrolle passiert haben und mein Rucksack natürlich wieder genauer unter die Lupe genommen wurde – diesmal war die Sonnenmilch-Tube suspekt. Sagen wir so: Für Sicherheit ist gesorgt.


Nachdem es nachts wieder geregnet hat, brennt nun die Sonne vom stahlblauen Himmer runter, als wir auf die Fähre warten. Genauer gegenüber liegt die Skyline von Manhattan, besonders das One World Trade Center ragt in die Höhe. Josephine steht mit offenem Mund da. Nice!
Die Überfahrt dauert nur ein paar Minuten, ein bisschen schaukelig ist es schon. Auf dem Oberdeck haben wir den einen tollen Blick auf die Freiheitsstatue, die wir als erstes besuchen, auf Liberty Island, direkt neben Ellis Island. Was für ein Anblick, der mintgrüne Teint der Statue vor dem blauen Himmel. Nach einer kurzen Trink- und Snackpause auf einer schattigen Wiese, umrunden wir zu Fuß Lady Liberty. Fotos und Videos werden gemacht, in allen Variationen. Einfach cool, so eine bekannte Ikone mit den eigenen Augen zu sehen. So wie auch Friedlieb Bierwas vor 100 Jahren.


Wir erklimmen noch ein Aussichtsdeck über dem neu geschaffenen Museum. Dort hat man eine tolle Aussicht auf die Skyline – die Freiheitsstaue streckt uns dagegen ihren Hintern entgegen – nein, natürlich ihren entzückenden Rücken! Die Kinder treffen Tim, den Marienkäfer, der mal auf jedem Arm und jeder Hand rumkrabbeln darf. Danach stellen wir uns wieder in Schlange vor der Fähre, um nach Ellis Island zu gelangen. Erik und Hannes sind inzwischen dicke mit Joel und Skyler. Sie führen sich gegenseitig einige dance moves vor, während wir warten – zu unser allem Spaß.
Auf Ellis Island stehen die Gebäude, in denen über Jahrzehnte Einwanderer aus der ganzen Welt anlandeten, um registriert zu werden. Wir laufen durch die Hallen, die heute ein Museum zur Geschichte der Einwandere beherbergen. Im Register Room wurde genaustens alle Daten der Ankommenden festgehalten. Im Internet hatte ich im Vorfeld das Formular gefunden, auf dem Friedlieb Bierwas verzeichnet ist: Von der Herkunft, über Augenfarbe, möglichen Krankheiten bis hin zu wie viel Geld er dabei ist alles aufgelistet. Die Halle mit ihrer hohen gewölbten Decke, den rosten Fliesen und den zwei riesigen US Flaggen sind beeindruckend.
An einem Monitor wählt Erik Deutschland aus und auf der Landkarte der USA erscheinen ganz viele rote Punkte – es zeigt, in welchen Bundesstaaten die Menschen deutsche Vorfahren haben. Erik uns Hannes probieren auch andere Ursprungsnationalitäten aus, wie Italien. Joel erzählt, dass er einen DNA-Test gemacht hat, um seine Herkunft zu bestimmen. Er ist also in erster Linie zu 46,6 Prozent deutsch, dann folgen mit Abstand Großbritannien, aber auch Italien, slawische Länder und sogar 2% Südostasien. In der Cafeteria stärken wir uns mit Hamburger, Veggieburger und Chicken Tenders. Dort treffen wir Carol und Richard Bierwas, die nachgekommen sind. Richard musste erst noch predigen, es ist ja Sonntag und er Pastor.
Zusammen laufen wir draußen an der American Immigrants Wall of Honor entlang. Abertausende Namen von Einwanderern sind hier in die Metalltafeln eingraviert, zumeist haben die Nachfahren dafür gesorgt und bezahlt. Nach etwas Suche finden wir ihn – Friedlieb Bierwas, Panel 41. Die Verbindung zwischen uns Siegerländern und den Familien Bierwas und Hanisch aus New Jersey. Die Kinder finden auch meinen Namen: Christian Albrecht! Wusste och, dass der Name weltbekannt ist 😉
Hannes und Erik albern wieder mit Skyler und Joel rum. E&H ziehen ihre Hosen hoch und spielen Opa. Sie bringen uns alle zum Lachen. Beim warten auf die Fähre folgen weitere lustige Albernheiten – etwas ist davon auch auf Instagram zu bewundern. Boy, did we have a lot of fun
Nach einem gemeinsamen Familienfoto gehen wir wieder an Bord der Fähre, die uns nochmal zur Freiheitsstatue fährt und dann zurück nach New Jersey. Auf der Fahrt sehen wir zwei riesige Kreuzfahrtschiffe, die vom Hudson River kommend in den atlantischen Ozean in See stechen. Beeindruckend.
Autofahren ist hier nix für Angsthasen. Bis zu sechs Spuren auf der Interstate (Autobahn) sind keine Seltenheit (genauso wie Staus). Ich muss mich erst wieder daran gewöhnen, dass man rechts überholen darf – egal bei welchem Tempo. Das beträgt bis zu 65 mph (ca. 104 km/h). Spuren verengen sich ohne Vorwarnung und trennen sich genauso schnell wieder. Auf der Rückfahrt fahre ich auf der rechten Spur, eine Ausfahrt kommt und ich sehe wie ein SUV eben jene verpasst hat, auf den Seitenstreifen fährt und den Rückwärtsgang einlegt! Das Problem: Als wir näher kommen, fährt er rückwärts – aber leider nicht gerade! Das Auto schwenkt immer mehr auf unsere Spur, während ich etwas nach links ziehe und hupend vorbeifahre. Unglaublich! Neben mir war kein anderes Auto, insofern war es nicht so schlimm.
Auf der Rückfahrt vom Stadion gestern haben wir vier Polizeikontrollen gesehen – die wild blinkenden Police cars haben Fahrer auf dem Seitenstreifen der Autobahn angehalten. Keith erzählt, gegen Ende jedes Monats kontrollieren sie besonders streng, damit sie ihr gestecktes Soll an Strafgeldern erfüllen – verrückt! Ich halte mich meistens an die Geschwindigkeitsregeln, dass heißt aber auch, dass sie mich oft links und rechts überholen, sogar die großen US-Lastwagen.
Liz erwartet uns mit Abendessen: Macceroni and cheese und Pulled Pork mit Coleslaw. Das Fleisch zergeht wie Butter, wir Jungs finden das ziemlich lecker, Josephine freut sich über die Macceroni. Keith fragt E und H (iiih und eytsch) ob sie es mögen: Die Antwort: „Happy!“ Das von Beginn an ein running gag zwischen den Kindern und Keith. Läuft.
The american dream
Friedlieb Bierwas landed on Ellis Island off New York 100 years ago. A 17-year-old boy from Geisweid, who knew no English, with 40 dollars. That was exactly on July 15, 1923. He made his way and managed to gain a foothold in the land of dreams. Today we’re on our way to Ellis Island, along with descendants. Fran, twin sister of Richard, and sister of Liz, is riding along, as are Keith, Joel and Skyler. Liz, meanwhile, takes Julia to the doctor because there is no improvement in sight. She gets antibiotics – hopefully it works quickly and well so she doesn’t miss any more.
After more than an hour of driving we turn into the parking lot of Liberty Park, from here we take the ferry from the shore of New Jersey. Of course not before we have passed a tent the security check and my backpack was of course again more closely examined – this time the suntan lotion tube was supekt. Let’s put it this way: security is taken care of.
After it has rained again at night, now the sun burns down from the steel-blue sky, as we wait for the ferry. Across the street is the Manhattan skyline, especially the One World Trade Center. Josephine stands there with her mouth open. Nice!
The crossing takes only a few minutes, it’s a bit rocky. On the upper deck we have a great view of the Statue of Liberty, which we visit first, on Liberty Island, right next to Ellis Island. What a sight, the mint green complexion of the statue against the blue sky. After a short drink and snack break on a shady meadow, we walk around Lady Liberty. Photos and videos are made, in all variations. Just cool to see such a famous icon with your own eyes. Just like Friedlieb Bierwas 100 years ago.
We climb another observation deck above the newly created museum. There, we have a great view of the skyline – the Statue of Liberty, on the other hand, stretches out her butt to us – no, her adorable back, of course! The children meet Tim, the ladybug, who is allowed to crawl around on every arm and hand. Afterwards we queue up again in front of the ferry to get to Ellis Island. Erik and Hannes are meanwhile thick with Joel and Skyler. They perform some dance moves for each other while we wait – for all our fun.
On Ellis Island are the buildings where for decades immigrants from all over the world landed to be registered. We walk through the halls, which today house a museum on the history of immigrants. In the Register Room, all the data of the arrivals was recorded in detail. On the Internet, I had found the form on which Friedlieb Bierwas is listed: from his origin, eye color, possible diseases to how much money he has, everything is listed. The hall with its high vaulted ceiling, the rusty tiles and the two huge US flags are impressive.
On a monitor, Erik selects Germany, and lots of red dots appear on the map of the U.S. – it shows in which states people have German ancestors. Erik and Hannes also try out other nationalities of origin, like Italy. Joel tells us that he took a DNA test to determine his origin. So he is primarily 46.6 percent German, followed at a distance by Great Britain, but also Italy, Slavic countries and even 2 percent Southeast Asia. In the cafeteria we fortify ourselves with hamburgers, veggie burgers and chicken tenders. There we meet Carol and Richard Bierwas, who have joined us. Richard had to preach first, it is Sunday and he is a pastor.
Together we walk along the American Immigrants Wall of Honor. Thousands and thousands of names of immigrants are engraved here in the metal plaques, mostly the descendants have taken care of and paid for it. After a bit of searching, we find him – Friedlieb Bierwas, Panel 41. The connection between us Siegerlanders and the Bierwas and Hanisch families from New Jersey. The children also find my name: Christian Albrecht! Did och know that the name is world famous 😉
Hannes and Erik are fooling around with Skyler and Joel again. E&H pull up their pants and play grandpa. They make us all laugh. While waiting for the ferry, more funny silliness ensues – some of which can be admired on Instagram. Boy, did we have a lot of fun!
After a joint family photo, we board the ferry again, which takes us to the Statue of Liberty again and then back to New Jersey. On the way we see two huge cruise ships coming from the Hudson River into the Atlantic Ocean. Impressive.
Driving here is not for the faint of heart. Up to six lanes on the interstate are not uncommon (as are traffic jams). I have to get used to overtaking on the right – no matter at what speed. That is up to 65 mph (about 104 km/h). Lanes narrow without warning and separate just as quickly. On the way back, I’m driving in the right lane, an exit is coming up and I see an SUV miss that very exit, pull onto the shoulder and reverse! The problem: As we get closer, he drives backwards – but unfortunately not straight! The car swings more and more into our lane, while I pull a little to the left and pass honking. Unbelievable! There was no other car next to me, so it wasn’t that bad.
On the way back from the stadium yesterday, we saw four police checkpoints – the wildly flashing Police cars pulled over drivers on the shoulder of the highway. Keith tells me they check extra hard towards the end of each month to make sure they meet their set target for fines – crazy! I mostly follow the speed rules, but that also means they often pass me left and right, even the big US trucks.
Liz is waiting for us with dinner: Macceroni and cheese and Pulled Pork with Coleslaw. The meat melts like butter, we guys find it quite tasty, Josephine is happy about the Macceroni. Keith asks E and H (iiih and eytsch) if they like it: the answer: „Happy!“ This from the beginning a running gag between the kids and Keith. Running.
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